Der Richter und dein Henker

 

Mit meiner Klasse haben wir das Buch ‘der Richter und sein Henker’ von Friedrich Dürrenmatt gelesen. Ich habe diesen Roman sehr interessant gefunden, obwohl er ein bisschen schwierig zu lesen war.

In diesem Buch geht es um die Geschichte eines Mordes. Es fängt sofort mit der Entdeckung der Leiche an. Alfons Clenin, ein Landpolizist aus der Kleinstadt Twann, findet an einem Spätherbstmorgen die Leiche von Ulrich Schmied in dessen Wagen auf der Landstraße von Lamboing. Ulrich Schmied war ein Polizeileutnant der Stadt Bern, er kam aus einer reichen Familie und hat studiert. Er hatte einen blauen Mercedes, den er den „blauen Charon“ nannte. Alfons Clenin beschließt, die Leiche zu deren Vorgesetzten zu bringen. Lutz, der Polizeichef der Stadt Bern, ist wirklich sehr verwirrt von dieser Entdeckung. Lutz wohnt in Bern und hat Kriminalistik studiert. Er hat danach bei der Polizei von Chicago und New York gearbeitet. Viele Jahre später ist er jedoch wieder nach Bern zurückgezogen, weil sein reicher Onkel gestorben ist. Unser Polizeichef ist ein sehr großer Kriminalistik-Fan und findet die Kriminalistik in Bern überhaupt nicht entwickelt. Er ist sehr schnell reizbar aber hat viel Vertrauen in seine Angestellten.

Als Kommissar Bärlach, der Vorgesetzte von Ulrich Schmied erfährt, dass sein Kollege ermordet wurde, beschließt er zu ihm nach Hause zu fahren. Der totkranke Kommissar wohnt schon seit längerer Zeit in Bern, aber hat früher im Ausland gelebt, unter anderem in Konstantinopel. Er hat dort als Kriminalist gearbeitet und hat dort einen Mann namens Gastmann kennengelernt. Barlach ist menschenscheu, gespannt und unfreundlich. Er raucht Zigarren, liest viel und manipuliert seine Mitmenschen. Als er in Konstantinopel war, hat er Gastmann kennen gelernt. Die beiden Männer haben eine Wette abgeschlossen. Gastmann wettete, dass er vor den Augen von Barlach ein Verbrechen begehen kann, ohne dass der Kommissar es beweisen kann. Bärlach beschließt, zum Tatort zu fahren, um Beweise zu finden. Der totkranke Kommissar findet eine Revolverkugel.

Polizeileutnant Tschanz soll Bärlach in dieser Mordsache helfen, weil der Kommissar sehr krank ist. Tschanz kommt aus einer einfachen Familie, er will immer der beste sein und hat Schmied beneidet. Er findet Bücher und alles was mit Kultur zu tun hat unheimlich. Ein paar Tage später entdeckt Tschanz etwas Merkwürdiges in Schmieds Terminkalender. Er sieht, dass an manchen Tagen ein ‚G‘ in den Kalender eingetragen ist. An diesen Tagen hat Schmied die Arbeit immer früher verlassen.

Der Tag des Mordes war auch so ein mit ‚G‘ bezeichneter Tag und die Leiche trug einen Frack. Tschanz beschließt mit Bärlach herauszubekommen, was Schmied an diesen Tag gemacht hat. Sie finden heraus, dass der Tote zu Gastmann gefahren ist. Bärlach erzählt seinem Assistenten nicht, dass er Gastmann kennt. Gastmann ist ein sehr reicher Mensch, der die Steuern der ganzen Stadt bezahlt und deshalb sehr beliebt ist. Gastmann hat einen Hund. Als sich Tschanz und Bärlach um das Haus des reichen Mannes herumschleichen, wird der Alte von diesem Hund angegriffen. Tschanz erschießt das riesige Tier und rettet dem Kommissar somit das Leben. Nachdem der Assistent den Hund erschossen hat, machen die Gäste von Gastmann die Fenster auf und wollen wissen woher dieser ganze Lärm kommt, der ihre Party stört. Der Anwalt von Gastmann kommt heraus und fragt warum sie den Hund getötet haben. Er vereinbart einen Termin mit den beiden Polizisten, um die ganze Geschichte zu klären.

Am nächsten Tag erfahren wir, dass der Anwalt von Gastmann, Oberst von Schwendi, Lucius Lutz bereits kennt. Alle beide sind in derselben Partei. Der Anwalt versucht den Polizeichef zu manipulieren und überzeugt ihn davon, dass die Polizisten das Haus von Gastmann nicht untersuchen dürfen. Am Nachmittag fahren Bärlach und Lucius zur Beerdigung von Ulrich Schmied. Am 6. November findet eine Unterredung zwischen dem Polizeichef und Bärlach statt. Lucius verbietet Bärlach, zu Gastmann zu fahren. Als der Alte wieder nach Hause fährt, findet er Gastmann in seinem Haus. Der reiche Mann hat auf ihn gewartet und sie reden miteinander. Gastmann nimmt die Mappe mit den Beweisen, die Bärlach bei Schmied gefunden hat, an sich.

Da sie Gastmann nicht verhören dürfen, fahren Tschanz und Bärlach zu einem Schriftsteller, der ebenfalls bei Gastmann verkehrte. Der Schriftsteller macht sich über Gastmann keine Illusionen und hat die gleiche negative Meinung über ihn wie Bärlach. Am selben Abend geht der totkranke Polizist zu seinem Arzt. Dieser erklärt ihm, dass er maximal noch drei Tage hat, um sich operieren zu lassen. Tut er das nicht, stirbt er. Bei dem Gespräch mit seinem Arzt erfährt Bärlach auch, dass in die Praxis des Doktors eingebrochen worden war. Es ist jedoch nichts gestohlen worden, doch der Dieb hat offensichtlich Bärlachs Akte gelesen.

Am Abend gegen zwei Uhr morgens wacht Bärlach auf und hört Lärm bei sich zu Hause. Er merkt, dass jemand bei ihm ist. Er versucht, das Licht einzuschalten, aber es funktioniert nicht. Ab diesen Moment fängt ein Katz-und-Maus-Spiel an. Der Eindringling versucht Bärlach zu töten, doch es gelingt ihm nicht. Barlach konnte dabei nur erkennen, dass die Person braune Handschuhe getragen hat.

Am nächsten Morgen muss Bärlach zum Bahnhof fahren; er will einen Zug nach Grindelwald nehmen, um sich dort operieren zu lassen. Als Bärlach in das Taxi einsteigt merkt er, dass neben ihm ein Mann mit braunen Handschuhen sitzt. Dieser Mann ist Gastmann. Sie reden miteinander und Gastmann kündigt dem Kommissar an, dass er ihn das nächste Mal töten wird. Bärlach antwortet, dass er schon einen Henker losgeschickt hat, um seinen Feind zu töten.

Am selben Tag beschließt Tschanz, Gastmann zu töten; er geht zuvor in die Stadt und trifft sich mit Anna die ex-Freundin von Schmied. Danach geht er zu Gastmann nach Hause und erschießt Gastmann und seine beiden Leibwächter. Tschanz wird dabei angeschossen, erliegt seinen Verletzungen jedoch nicht.

Alle denken, dass Gastmann Schmied getötet hat, und dass er auch versucht hat, Tschanz zu töten. Nach seiner Operation lädt Bärlach Tschanz zum Essen ein. Bärlach isst sehr viel und er erklärt Tschanz, dass er weiß dass er Schmied getötet hat und nicht Gastmann. Er sagt ihm, dass er viele Fehler gemacht hat und sich dadurch verraten hat. Bärlach versichert ihm jedoch, dass er nichts sagen wird. Daraufhin wird Tschanz klar, dass sein Vorgesetzter ihn einfach manipuliert hat. Bärlach sagt, dass er Tschanz nie wieder sehen will. Da steht Tschanz auf und geht weg.

Das Buch „Der Richter und sein Henker“ ist ein Kriminalroman, der 1950 herausgekommen ist. Sein Autor, Friedrich Dürrenmatt, hat viele spannende und berühmte Bücher geschrieben. Friedrich, Joseph Dürrenmatt ist am 5. Januar 1921 geboren. Er war ein Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler. Er ist am 14. Dezember 1990 gestorben. Sein Werk ist sehr vielfältig: Theaterstücke, Romane und Hörspiele. Er galt als gesellschaftskritischer Autor und nahm Stellung zur internationalen Politik. 1973 schrieb er den berühmten Pressetext „Ich stelle mich hinter Israel“.

Ich habe mehrere Kommentare und Kritiken über das Buch Der Richter und sein Henker gelesen. Ich schließe daraus, dass dieser Roman gegen die für Kriminalromane geltenden Regeln verstößt. Friedrich Dürrenmatt führt seine Leser mehrmals in die Irre und erzählt so eine originelle, raffinierte und spannende Kriminalgeschichte. Die Sprache ist sehr schön und ohne überflüssige Schnörkel. Am Ende erkennt der Leser, dass diese Geschichte viel mehr als ein schnörkelloser provinzieller Kriminalroman ist, sondern von einer Person erzählt, die zur Selbstjustiz greift. Ich bin derselben Meinung, aber ich möchte hinzufügen dass der Inhalt der Geschichte nicht immer leicht zu verstehen ist. Es gibt mehrere schwierige Vokabeln, die es uns nicht immer einfach machen, die Zusammenhänge zu erkennen.  Dieser Kriminalroman ist sehr psychologisch und man erkennt nicht immer auf den ersten die Indizien.

Zeit, Ort und Handlung sind sehr realistisch beschrieben, so dass man sich gut in die Geschichte hineinversetzen kann. Der Handlungsverlauf ist psychologisch sehr interessant, Friedrich Dürrenmatt ist für psychologische Intrigen sehr bekannt. Und ich kann nur dazu sagen, dass er brillant ist. Er verwirrt uns, und bringt den Leser auf Pisten, die überhaupt nichts damit zu tun haben, was in Wirklichkeit passiert ist. Das Buch ist deshalb sehr gut aufgebaut und viel mehr als ein gewöhnlicher Kriminalroman.

Ich habe von Anfang an sehr viel von diesem Buch erwartet. Mehrere Personen haben mir diesen Roman empfohlen, obwohl ich zugeben muss, dass ich zuerst ein bisschen skeptisch war. Aber nach der Lektüre von „Der Richter und sein Henker“ kann ich sagen, dass ich überhaupt nicht enttäuscht bin. Ganz im Gegenteil, die Geschichte insgesamt steckt voller Überraschungen. Ich empfehle dieses Buch weiter und hoffe, dass es euch so gut gefällt, wie es mir auch gefallen hat.

juin 8, 2012